Maritimes Aerosol

 Atmen...


Kennen Sie schon das "maritime Aerosol"?

Über der freien See gelangen Seewassertröpfchen mit Salzkernen durch den Wind in die Luft, ebenso am Strand und als Spritzwasser an Strandpromenaden. Je stärker die Wellen und je höher die Windgeschwindigkeit, desto intensiver ist auch das maritime Aerosol. Der Salzgehalt in der Brandungsluft ist trotz seiner guten Wirkung nicht besonders groß, weniger als 1 mg Salz pro Kubikmeter Luft. Man spricht von "Schwebsalz" in der Luft. Er nimmt mit dem Abstand von der Brandungszone ab. Darunter versteht man die Bereiche am Strand, wo die Wellen auslaufen. An der Nordsee sind die Brandungszonen wegen Ebbe und Flut ständig sich verschiebende Strandbereiche. Landeinwärts nimmt die Aerosoldichte schon im Abstand von nur 10 bis 15 m auf die Hälfte, in 100 bis 200 m Entfernung von der Flutkante auf etwa 1/10 des Ausgangswertes ab. Die Salzwassertröpfchen haben stark unterschiedliche Größe. Die gröberen fallen schnell zu Boden oder prallen auf Oberflächen auf und hinterlassen einen Salzfilm, so auch auf den Lippen und auf Brillengläsern. Bei Strandwanderungen in der Brandungsluft schlägt sich ebensoviel Salz auf der Haut nieder wie nach einem Seebad antrocknet: etwa zwei Gramm. Bei Spaziergängen in der Brandungszone, insbesondere bei Seewinden, wird das maritime Aerosol eingeatmet und schlägt sich auf den Atemwegen nieder. Die größeren Tröpfchen erreichen die oberen Atemwege, den Nasenraum mit den Zugängen zu den Nasennebenhöhlen, den Rachen und den Kehlkopf. Die kleineren Tröpfchen dringen bis in die unteren Atemwege mit Luftröhre, Bronchien und den kleineren Bronchialverzweigungen vor. Die Größe der wirksamen Tröpfchen liegt bei 1 bis 30 Mikrometer (1 Mikrometer = 1 /1000 mm) Durchmesser und darüber. Das maritime Aerosol wirkt auf allen Schleimhautabschnitten der Atemwege schleimlösend. Besonders vorteilhaft ist es, ausgezogen schnell an der Flutkante entlang zu gehen. So wird durch Anstrengung und Kältereiz das Volumen eines Atemzuges vergrößert. Verstärken kann man die Wirkung noch durch bewusst langsames Atmen. Auch Muscheln sammeln mit tiefem Herunterbeugen des Rumpfes und dadurch vollständiger Ausatmung ist nützlich. Es folgt dann von selbst ein tiefes Einatmen. (Quelle: Prof. Menger)
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